Maiglöckchen

Maiglöckchen Blüte

Willkommen im Wonnemonat!

Maiglöckchen verzaubern die Beete des Botanischen Gartens mit schneeweißen, duftenden Blüten.Doch nicht nur die Stadtpark-Besucher sind hingerissen: Ob Karl IX., Christian Dior, Kate und William oder Queen-Sänger Freddy Mercury – sie alle hatten einen besonderen Bezug zum Maiglöckchen.

Woher stammt der Name „Maiglöckchen“?

Die Maiglöckchen blühen vielleicht schon April, vielleicht noch im Juni, auf jeden Fall aber im Mai, und ihre Blüten haben die Form kleiner Glocken – einfach ließ sich selten ein Pflanzenname erklären.

„Convallaria majalis“ nennen Botaniker die Pflanze. Der Gattungsname kommt vom lateinischen convallis = Talkessel, da Maiglöckchen häufig in Tälern anzutreffen sind. So lautet ihr englischer Name „Lilly of the valley“, also „Lilie des Tales“. Der Artname geht auf die römische Göttin Maia zurück, der auch der Mai seinen Namen verdankt.

Woher stammt das Maiglöckchen?

Maiglöckchen wachsen in ganz Europa und Westasien, vom Atlantik bis zum Kaukasus. Mit der Besiedlung Nordamerikas durch die Europäer breiteten sie sich auch dort aus.

Maiglöckchen im Apothekergarten

Wo finde ich Maiglöckchen im Stadtpark Gütersloh?

In der Volksmedizin wurden Maiglöckchen als Heilpflanze bei Herzbeschwerden genutzt. Daher findet man sie im Apothekergarten. Die Dosierung bedarf allerdings großer Erfahrung – siehe nächster Absatz.

Wie pflanze ich Maiglöckchen im eigenen Garten?

Bei aller Begeisterung über die anmutige Schönheit und den Duft der Pflanze mit Vorsicht: Blüten, Blätter und Beeren des Maiglöckchens sind hochgiftig. Äußerlicher Kontakt führt zu Hautreizungen, die Aufnahme durch den Mund zu Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Durchfall, Schwindel und Herzrhythmusstörungen. Rein gärtnerisch können Sie dagegen nicht viel falsch machen. Maiglöckchen sind anspruchslos. Am liebsten stehen sie im Halbschatten.

Wer hätt´s gedacht?

Fünf Funfacts zum Maiglöckchen:

  1. Das Maiglöckchen war die Lieblingsblume des französischen Modeschöpfers Christian Dior. 1956, ein Jahr vor seinem Tod, veröffentlichte er das Parfüm ›„Diorissimo“, das den Maiglöckchenduft nachahmt. Es ist bis heute im Handel.
  2. Am 1. Mai schenken sich die Menschen im französischsprachigen Kulturraum Europas Maiglöckchen als Glücksbringer – eine Tradition, die König ›Karl IX. begründete, der ab 1561 jedes Jahr am 1. Mai den Damen seines Hofes Maiglöckchen überreichte.
  3. Seit 1982 ist das Maiglöckchen die Nationalblume Finnlands. Das überrascht, weil die Blume in der finnischen Kultur nie eine besondere Bedeutung hatte. Bei einer Wahl zur Nationalblume in den 1930er Jahren war das Maiglöckchen auf den hinteren Plätzen gelandet; die landwirtschaftlich geprägte Bevölkerung bevorzugte Kornblumen und Margeriten. 50 Jahre später wurde das Maiglöckchen jedoch mit den Stimmen der mittlerweile urbanisierten Finnen auf Platz 1 gewählt.
  4. Besonders im englischen Kulturraum sind Maiglöckchen beliebte Hochzeitssblumen, und das, obwohl es wahrlich robustere Pflanzen gibt, die weniger empfindlich auf Hitze oder Stöße reagieren. Doch symbolisieren sie Glück, die Reinheit des Herzens, Demut und wahre Liebe – weshalb sie sich auch im Brautstrauß von Herzogin Kate bei ihrer Hochzeit mit Prinz William sowie im Haarteil von Brautjungfer Pippa fanden.
  5. „Lily of the valley“ ist ein Song der Rockband Queen aus dem Jahr 1974. Gitarrist Brian May meinte zu der von Freddy Mercury komponierten Ballade: „Das Stück ist ein großartiges Kunstwerk, aber das letzte Lied, das zu einem Hit taugt.“ Immerhin: Es wurde die B-Seite der Single „Now I’m Here“, die Platz 11 in Großbritannien erreichte.



Mehr Stauden und Bäume im Stadtpark und Botanischen Garten Gütersloh:


Mehr Pflanzenporträts …

… finden sich im humorvollen Stadtpark-Führer „Ab in die Botanik“ unserer Mitglieder Matthias Borner und Daniela Toman. Das ebenso informative wie unterhaltsame Buch mit mehr als 200 Fotos können Sie auf der Seite ›www.guetersloherisch.de erwerben und sich versandkostenfrei zuschicken lassen.


Lesen Sie als nächstes …

Kopfweiden

Kopfweide

Köpfchen muss man haben Schon in der Bronze- und Eisenzeit nutzten Menschen Weidenruten zum Binden und Flechten. So verbinden wir die Kelten heute eher mit Schwertkämpfern und Druiden, aber ihren… Weiterlesen